Das gemeinsam mit dem Department für Geographie der LMU (Prof. Schmude) durchgeführte und vom BMUB geförderte Projekt „Klimakompetent in die Zukunft: Bildungsangebot für prädikatisierte Heilbäder und Kurorte“ beschäftigt sich mit den zu erwartenden klimatischen Veränderungen und deren Auswirkungen auf Kurorte.
Prädikatisierte Heilbäder und Kurorte sind mit ca. 30% aller Übernachtungen das zentrale Angebotssegment des Gesundheitstourismus in Deutschland: nachfrageseitige Zielgruppen sind sowohl Gesunde, aber auch gesundheitlich Eingeschränkte und Personen mit einer diagnostizierten Erkrankung. Gerade die beiden letztgenannten Personengruppen reagieren besonders empfindlich auf Wetter und Klima. Aber auch die natürlichen, ortsgebundenen Heilmittel – also die Angebotsbasis eines jeden prädikatisierten Kurortes oder Heilbades – werden durch den Klimawandel beeinflusst. So ist die gravierendste Folge die Gefahr des Prädikatsverlusts einiger Kurorte, wenn sie aufgrund des zunehmenden Hitzestresses im Sommer oder des abnehmenden Kältereizes im Winter die Richtlinien für das jeweilige Prädikat nicht mehr erfüllen können.
Ziel ist es, ein Bildungsangebot für prädikatisierte Kurorte und Heilbäder zu schaffen, das Mitarbeiter/innen und Beschäftigte nicht nur über den Klimawandel informiert und sie für seine Herausforderungen sensibilisiert, sondern auch gleichzeitig zu Strategien befähigt, mit denen die besonders vulnerablen Zielgruppen der Gäste und Patienten entsprechend geschützt werden können. Das Projekt fokussiert daher Fragen der gesellschaftlichen Wahrnehmung möglicher Folgen des Klimawandels und der Gestaltbarkeit von Klimaschutz- und Anpassungsstrategien. Mitigation und Adaption werden insofern miteinander verknüpft, als es in dem Bildungsangebot insbesondere um explizites Wissen über die regional bedeutsamen Veränderungen des Klimas, deren Perzeption und darauf zielende Handlungsansätze geht – ohne dabei naturwissenschaftlich-technische Problemformulierungen und Lösungsstrategien außer Acht zu lassen.