Neue Veröffentlichung aus dem Projekt HIGELA – Weiterbildung zu Hitze in der stationären Pflege

Im Projekt „Hitzeresiliente und gesundheitsfördernde Lebens- und Arbeitsbedingungen in der stationären Pflege“, kurz HIGELA, wurden Weiterbildungsmaterialien zum Thema Hitze entwickelt und bundesweit in stationären Einrichtungen getestet.

Das Institut für Soziologie der Ludwig-Maximilians-Universität München evaluiert die Materialien. Dafür wurden 15 Interviews geführt mit Pflegekräften, Sozialdienst, Einrichtungs-, Wohnbereichs- und Pflegedienstleitungen sowie regionaler Leitungsebene.

Erste Ergebnisse der Evaluation wurden in der Zeitschrift „care konkret“ (Ausgabe 33 vom 16.8.2024) publiziert.

Wichtige Ergebnisse:

  • Fokus auf den Schutz der Bewohner:innen: Pflegekräfte interessieren sich vor allem für praxisnahe Inhalte, die den Schutz der Bewohner:innen vor Hitze verbessern, wie Früherkennung und spezifische Pflegemethoden.
  • Grundlagen bleiben wichtig: Auch wenn einige Maßnahmen im Weiterbildungsmaterial als „selbstverständlich“ empfunden wurden (z.B. lüften, verschatten), sind sie für bestimmte Zielgruppen wie Hilfskräfte, Küche oder Hauswirtschaft weiterhin relevant.
  • Selbstschutz wird oft vernachlässigt: Pflegekräfte zeigen weniger Interesse am eigenen Schutz vor Hitze, da sie sich oft nicht betroffen fühlen oder andere Prioritäten setzen.
  • Klimawandel als kontroverses Thema: Während die Relevanz von Hitze von allen Befragten anerkannt wurde, ist das Thema Klimawandel umstritten. Es sollte daher möglichst konkret auf den Pflegealltag bezogen werden.
  • Einfache und praxisnahe Darreichung: Materialien sollten in einfacher Sprache verfasst sein und mit visuellen Hilfsmitteln wie Bildern und Symbolen arbeiten. Übersetzungen in verschiedene Sprachen können hilfreich sein aufgrund häufiger Sprachbarrieren in der Pflege.
  • Gemeinsames Lernen im Team: Die Weiterbildung war besonders effektiv, wenn sie im Team, etwa während der Dienstübergabe, gemeinsam durchgeführt wurde. Freiwilliges Selbststudium zeigte weniger Wirkung.
  • Motivator:innen vor Ort: Der Erfolg der Weiterbildung hängt stark von einer verantwortlichen Person in der Einrichtung ab, die das Thema aktiv vorantreibt.

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